Zum Inhalt springen Zur Hauptnavigation gehen
Jean-Jacques WERNER

Jean-Jacques WERNER

JEAN-JACQUES WERNER (1935-2017)

Beständig wächst seit vierzig Jahren das musikalische Werk des 1935 in Straßburg geborenen französischen Komponisten Jean-Jacques Werner, und mit jeder neuen Partitur wird dessen Kohärenz und Originalität neu bekräftigt. Kohärent deswegen, weil Werner bei seinen spirituellen und ästhetischen Entscheidungen immer für Authentizität optiert hat, und auch originell, weil er jede Form von Unterwerfung oder Zugeständnis ablehnt.
Er hat sich eine eigene musikalische Sprache zurechtgelegt, die sich eine Autonomie, ja mehr noch eine Freiheit bewahrt hat, insofern der Komponist sich seiner Treulosigkeiten ebenso wie seiner Aneignungen bewusst ist. Wohl wissend, dass ihm die Befolgung systematischer Prinzipien Ketten anlegen würde, unterwirft er sich den Regeln einer musikalischen „Disziplin“, die über die Verständlichkeit seiner Musik wacht.
Seiner musikalischen Ausbildung – mit Bedacht und bis zum Ende in Straßburg und Paris absolviert – verdankt er die mit viel Liebe angeeignete meisterliche Beherrschung der Techniken. Seine engagierte Teilnahme am Musikleben als Instrumentalist, Dirigent und Dozent bestätigt ihn in seiner Überzeugung von der Notwendigkeit des musikalischen Austauschs. Dieser Austausch, den Kunstwerke voraussetzen, beruht auf der Transparenz eines inneren Drangs, sich auszudrücken.
Jean-Jacques Werners Kompositionsstil schwankt zwischen Entäußerung und Lyrismus, ohne dass dies ein Widerspruch wäre, aber nur deswegen, weil er die Eurhythmie der extremen seelischen Regungen widerspiegelt. Er atmet mit dem Denken, regt sich mit dem Leben und spürt dessen Antrieben, Sehnsüchten, Zerrissenheiten nach. Und er interpretiert auch die Schreie des Bewusstseins, seine Alarmsignale und seine Klagen.
Die Sprache, deren wirkungsmächtige Ausstrahlung Werner bewundert, ist Nährstoff für seine musikalische Alchemie. Seinen Opern, Liedern oder Chören legt er Texte moderner Dichter zugrunde, deren Leidenschaften oder Ängste ihm nahegehen.
Freilich zeigt der große Stellenwert, den Kammermusik und sinfonische Werke in seinem Werkkatalog besitzen, wie sehr es ihn reizt, in der geheimnisvollen reinen Welt des Instrumentellen eine Architektur der beweglichen Flächen und asymmetrischen Grundrisse zu errichten. Mit seiner kraftvollen Instrumentalpalette erarbeitet er sowohl scharfe Miniaturen als auch weite, sich luftig entfaltende Formen. In den Konzerten, Liedern und Sonaten kommt bewusst Virtuosität ins Spiel, wohingegen die Kompositionen für Solisten, so Récitatif-Poème, und für Orchester, zum Beispiel 3 gathas oder Sinfonia brevis Alpha es et O, eine großzügige Gestaltung des Klangverlaufs, der Klangdauer und der Klangstärke kennzeichnet.
Das ganze Werk dieses Komponisten flirrt von der verborgenen Glut eines inneren Feuers und sublimiert ein von Literatur, Betrachtung und Austausch genährtes Denken. Bevölkert von Bildern, Träumen und Erinnerungen, entfaltet es sich in poetischer Besinnlichkeit, mit tiefem Humanismus getränkt, zu epischer Dichtung.
Jean-Jacques Werner denkt wie André Gide, dass die Kunst unteilbar ist, und seine Stimme als Komponist partizipiert am menschlichen Abenteuer gleichermaßen kraft seiner Aktualität und seiner Universalität.


Pierrette Germain

Alle Werke ansehen, die komponiert wurden von Jean-Jacques WERNER

Werke, die komponiert wurden von Jean-Jacques WERNER

Alle Werke ansehen, die komponiert wurden von Jean-Jacques WERNER

Werke und Werke in den Sammlungen unter der Leitung von Jean-Jacques WERNER

Alle Werke und Werke in den Sammlungen unter der Leitung von anzeigen Jean-Jacques WERNER

Diskografie

Concerto N°1, pour piano et orchestre
Concerto pour tuba et orchestre
Spiritual, pour violon solo et orchestre à cordes
Piano : Huasming Surmelian
Violon : Annie Jodry
Tuba : Régis Boeykens
Orchestre Léon Barzin, sous la direction de Jean Jacques Werner
CD Marcal Classics MA091102

Spiritual, pour violon et orgue

Elsa Grether, violon / Béatrice Piertot, orgue de Notre-Dame des Champs

Psaume VIII, pour choeur et orgue

Maîtrise de Notre-Dame de Paris, direction : Lionel Sow

Yannick Merlin, orgue de Saint-Antoine des quinze-Vingt

Editions sonores Ctésibios - CTE-062

3 mouvements circulaires, pour piano
W... Comme Gombrowicz, pour piano

Daniel Spiegelberg (piano)
> 2016 / Marcal Classics - MARCAL 151001 - ”L’Intégrale de l’oeuvre pour piano”