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Philippe Leroux

Philippe LEROUX

Philippe Leroux studierte ab 1978 am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris bei Ivo Malec, Claude Ballif, Pierre Schaeffer und Guy Reibel und erhielt drei Erste Preise. Gleichzeitig war er auch Schüler von Olivier Messiaen, Franco Donatoni, Betsy Jolas, Jean-Claude Eloy und Iannis Xenakis. 1993 bis 1995 war er Stipendiat der Villa Medici in Rom.
Sein Œuvre umfasst etwa sechzig Werke, darunter symphonische, elektroakustische, elektronische Kompositionen sowie Vokal- und Kammermusik. Zu den Auftraggebern seiner Werke zählen das französische Kultusministerium, das Symphonieorchester von Radio France, der Südwestfunk Baden-Baden, das Forschungsinstitut für Akustik/Musik IRCAM, Les Percussions de Strasbourg, das Ensemble Intercontemporain, das Ensemble 2e2m, das Institut National Audiovisuel/Groupe de Recherches Musicales (INA-GRM), das Nouvel Ensemble Moderne de Montreal, das Ensemble Ictus, das Festival Musica, BIT 20, die Stiftung Koussevitsky, das Ensemble San Francisco Contemporary Music Players, das Ensemble Athelas, das Orchestre National de Lorraine, das Symphonieorchester Nizza, CIRM, INTEGRA, das Festival Berlioz und weitere Institutionen im In- und Ausland.
Er ist regelmäßiger Gast verschiedener Festivals im In- und Ausland, darunter Donaueschinger Musiktage, Festival Présences de Radio France, Agora Festival, Biennale von Venedig, Bath International Music Festival, Festival Musica, ISCM World Music Days (Stockholm), Festival MNM (Montreal), Festival Musiques en Scènes (Lyon), in Manca und Bergen, Festival Ultima (Oslo), Tage für Neue Musik (Zürich), sowie bei diversen Symphonieorchestern: BBC Symphony Orchestra, Tonhalle Orchester Zürich, BBC Scottish Symphony Orchestra, Tschechische Philharmonie, Orchestre Philharmonique de Lorraine und anderen.
Philippe Leroux wurde mehrfach ausgezeichnet: 1994 erhielt er den Prix Hervé Dugardin; 1996 wurde sein Stück (d‘)Aller als „beste zeitgenössische Komposition des Jahres“ prämiiert; 2003 erhielt er den Komponistenpreis der SACEM; außerdem: Prix André Caplet et Nadia et Lili Boulanger der Académie des Beaux-Arts des Institut de France, Prix Paul et Mica Salabert für Apocalypsis, Prix Arthur Honegger der Fondation de France für sein Gesamtwerk.
Er ist Autor zahlreicher Artikel über zeitgenössische Musik, hält Vorträge und unterrichtet Komposition unter anderem an der Berkeley University (Kalifornien), der Harvard University (Cambridge), der Grieg-Akademie in Bergen, der Columbia University (New York), am Königlichen Konservatorium in Kopenhagen, an der Universität Toronto, der Fondation Royaumont, am IRCAM, am American Conservatory of Music in Fontainebleau, an den Conservatoires Supérieurs von Paris und Lyon, an der internationalen Musik- und Tanzakademie Le Domaine Forget (Quebec) sowie am Georgia Institute of Technology in Atlanta.
Von 2001 bis 2006 unterrichtete Philippe Leroux Komposition am IRCAM im Rahmen des Studiengangs Musikinformatik. 2005 und 2006 war er gleichzeitig Gastprofessor an der McGill University in Montreal (Programm der Fondation Langlois). 2007 bis 2009 war er Composer in Residence im Arsenal de Metz und beim Orchestre National de Lorraine, 2009 bis 2011 Gastprofessor an der Universität Montreal (UdeM). Seit September 2011 ist Philippe Leroux ordentlicher Professor für Komposition an der McGill University in Montreal.


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Die Kompositionen, die Philippe Leroux seit Air-ré (1992) vorgelegt hat, weisen allesamt – ganz gleich, ob es sich um Werke für kammermusikalische Besetzungen oder um solche für größere Instrumentalensembles handelt – gemeinsame Merkmale auf, die, könnte man sie alle identifizieren, einen unverwechselbaren Stil erkennen ließen. Bei seiner Musik, der die Stille, die für Leere steht, fremd zu sein scheint, geht es im Kern um den Klang, jedoch selten in einer beschaulichen oder dramatischen Weise, sondern stets betrachtet als etwas in Bewegung Seiendes. Es ist eine gleichsam heraklitische Musik, die vom Entstehen und Verschwinden der Klanglichkeit, vor allem aber von ihrem Unterhaltungswert erzählt und dabei genüsslich die sie durchwirkenden Prozesse kreuzt (1), mehr veloce als virtuos (gleichwohl gewagt), mehr an Intervallen als an Höhen und Noten interessiert. Und auch eine Musik, die sich dem Spielerischen, dem schelmischen Spaß am Kombinieren – einer Metapher für Unendlichkeit – hingibt und gleichzeitig die Interpreten respektiert, die sie stets zu erheben sucht. Eine Musik schließlich, die mit gleich bleibender Unerschütterlichkeit fortbesteht (2).
Philippe Leroux hat sich aber auch noch mit anderen Gattungen befasst, eigentlich so gut wie mit allen. Die Lehrstücke für Instrumentalisten sind Geschichten, kleine Mythen, die vom Ursprung der Klänge erzählen, Minilegenden. Die acousmatischen Werke verraten den Hunger nach Klangmaterial, den wir bereits anderweitig bemerken konnten. Daher dürfte auch der Wunsch rühren, in der Dichte des Klangs zu wühlen (3). Außerdem hat er sich so kontinuierlich wie kaum einer seiner Zeitgenossen mit der Stimme befasst – wir kommen noch darauf zu sprechen.
In welche Richtung sich der Komponist in jüngster Zeit entwickelt hat, soll ein Blick auf drei seiner letzten Kompositionen verstehen helfen. Da ist zum einen M, eine festliche Ouvertüre, in der sich die Freude unmittelbar Ausdruck verschafft, Rhetorik und Galanterie miteinander flirten, wohlklingend und allemal kräftigend. Zwanglos fügt sich hier das Spiel mit den Prozessen in das Klanggewebe ein und will sich vergessen machen. Die Auswahl der Zusammensetzung führt in Plus loin zu Ausdehnungen des Klangteppichs und starken Verdichtungen der Klangschichten, sodass Zeitliches eine andere Ausdrucksform bekommt. Wenngleich in gedrängter Form, wird das Kontemplative betont und mit bis hierher unerwarteten, oftmals zornigen Ausbrüchen gepaart. Bei Voi(rex) schließlich wird die Stimme zwar wie reines Klangmaterial untersucht – ständig werden neue Gesangsweisen vorgeführt –, allerdings geschieht das nie auf Kosten des Dichterischen. Dem Komponisten gelingt etwas, das bisher nur wenigen gelungen ist: einen Raum zu schaffen, einen Schauplatz einzugrenzen, die Dramaturgie allein durch die Handhabung von Werkzeugen hervorzukehren, die man für neutral hielt: Modelle, Strategien, Prozesse. Diese vermag Philippe Leroux zu beseelen und in Bewegung zu setzen, indem er ihnen Leben einhaucht.


Dominique Druhen

(1) Die Musik wird in aller Transparenz ausgebreitet, da die Prozesse immer aus den Eigenheiten des Klangmaterials abgeleitet sind.
(2) Die Stimme des Komponisten am Ende von Voi(rex) („indes geht die Arbeit am Unfertigen weiter“) erinnert sich an die Devise, die sich aus den Titeln der Trilogie ergibt: Continuo(ns) – (d’)Aller – Plus loin (Fahren wir fort – weiter – zu gehen).
(3) Philippe Leroux ist ein Einzelfall innerhalb seiner Generation: ein unwahrscheinlicher Nachkomme der Schaeffer’schen Rauheiten und der Boulez’schen Szintillationen.

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Konzerte

Kreationen

Werke, die komponiert wurden von Philippe LEROUX

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Diskografie

> 2021 / Bis Records BIS-2490 - Noûs
SPP, pour saxophone soprano et piano
AMA, pour piano
CONCA REATINA - RUBAN DE MÖBIUS, pour saxophone soprano
RÉPÉTER... OPPOSER, pour piano

DANSE... ENGLOUTI, pour piano
NOÛS, pour saxophone soprano et piano
Claude Delangle (saxophone) - Odile Catelin-Delangle (piano)


> 2017 / éOle Records éOr-016 - tournoiements
...AMI...CHEMIN...OSER...VIE..., pour ensemble instrumental
Nouvel Ensemble Moderne (de Montréal) - Dir. : Lorraine Vaillancourt (direction)


> 2017 / Soupir éditions S244 - Ailes...
AILES, pour soprano et ensemble instrumental
CONTINUO(NS), pour quintette
DE LA TEXTURE, pour 8 instruments
POSTLUDE A L’EPAIS, pour 5 instruments

Meitar Ensemble


> 2017 / Soupir éditions S232 - De la percussion
DE L’ITERATION, pour 6 percussionnistes
LES UNS, pour 3 percussionnistes
DE LA VITESSE, pour 6 percussionnistes

Ensemble Sixtrum


> 2015 / Soupir éditions S228 - Quid sit Musicus ?
QUID SIT MUSICUS ?, pour 7 voix, 2 instrumentistes (luth/guitare, vièle/violoncelle) et électronique
Ensemble Solistes XXI - Dir. : Rachid Safir (direction)


AAA, pour flûte, clarinette, violon, alto, violoncelle, piano et percussion
Ensemble Court-Circuit - Dir : Pierre-André Valade.
Enregistrement CD sur Disques Concord GRCD 13


Air, pour clarinette en sib et marimba/vibraphone. 
Ensemble Sic.
Enregistrement CD Vandoeuvre 9508


Air-Ré, pour violon et marimba/vibraphone
Ensemble Court-Circuit - Dir : Pierre-André Valade.
Enregistrement CD MFA 216005, distribution Harmonia Mundi


CONTINUO(NS), pour flûte, clarinette, violon, violoncelle et piano
Ensemble Court-Circuit - Dir : Pierre-André Valade.
Enregistrement CD MFA 216005, distribution Harmonia Mundi.


(d’) Aller, pour violon soliste et 16 instruments
Orchestre Poitou-Charentes - Annick Roussin (violon) - Pascal Verrot (direction)
Enregistrement CD sur Disques Concord GRCD 13


FLEUVE, pour quatorze instruments
Ensemble Court-Circuit - Dir : Pierre-André Valade.
Enregistrement CD MFA 216005, distribution Harmonia Mundi.


Histoires anciennes, pour guitare seule 
1- Caroline Delume
Enregistrement CD Disques Concord ARN 60439
2- Tristan Manoukian
Enregistrement CD de la Société Internationale pour la Musique Contemporaine.
Ial, pour harpe celtique et guitare.
Hp : Christophe Saunière
Gt : Caroline Delume.
Enregistrement CD Concord GRCD 13


Je brûle, dit-elle un jour à un camarade, pour soprano solo
Sop : Dominique Thibaudat.
Enregistrement CD Harmonia Mundi ED 13019.


M, pour 2 pianos, 2 percussions et dispositif électronique
Ensemble Ictus.
Extraits enregistrés sur CD IRCAM 008, IRCAM les années 90.


Phonie douce, pour hautbois, saxophone alto et violoncelle
Ensemble Court-Circuit - Dir : Pierre-André Valade.
Enregistrement CD MFA 216005, distribution Harmonia Mundi


PPP, pour flûte et piano
1- Ensemble Court-Circuit
Dir : Pierre-André Valade.
Enregistrement CD MFA 216005, distribution Harmonia Mundi 
2- Fl : Annie Ploquin-Rigniol
Pno : François-Michel Rigniol.
Enregistrement CD MOTUS M298004


RHEUMICS, pour 6 percussionnistes
Les Percussions de Strasbourg
Enregistrement CD Accord / Universal 480 6512


SOUFFLES, pour flûte, hautbois, clarinette, cor et basson 
Le Concert Impromptu
Enregistrement CD sur disques Concord GRCD 13


M. É (extraits)
pour saxophone et piano
CD-Rom “Musique électro acoustique : Faire, entendre, connaître” – Distribution hyptique.net


Voix Rex CD monographique réf Nocturne NTCD 358
VOI(REX), pour voix, 6 instruments et électronique
Donatienne Michel-Dansac (soprano) - Ensemble l’Itinéraire - Informatique IRCAM -  Pierre-André Valade (direction)
PLUS LOIN, pour grand orchestre
Orchestre Philharmonique de Radio France - Pierre-André Valade (direction)
M, pour 2 pianos, 2 percussions et électronique
Christophe Bredeloup et Isabelle Cornelis (percussions) - David Chevalier et Fuminori Tanada (pianos) - Informatique IRCAM


Voix Rex CD DVD 
pour un parcours interactif dans Voi(rex) de Philippe Leroux réalisé dans la cadre du projet Musique Lab 2 de l’IRCAM